Gesamtverband Steinkohle e. V. trauert um seinen Ehrenpräsidenten Dr.-Ing. E.h. Wilhelm Beermann

Der Gesamtverband Steinkohle e. V. (GVSt) trauert um Dr.- Ing. E.h. Wilhelm Beermann. Der Ehrenpräsident und stellvertretende GVSt-Vorsitzende verstarb am 5. August im Alter von 84 Jahren.

„Dr. Beermann hat sein gesamtes berufliches Wirken in den Dienst des Bergbaus gestellt“, betont GVSt-Präsident Michael Kalthoff. Sein besonderes Augenmerk habe dabei stets den Menschen gegolten, deren Wohl er bei unternehmerischen Entscheidungen immer in den Blickpunkt gerückt habe. Politische, soziale und gesellschaftliche Verantwortung habe Dr. Beermann auch darüber hinaus übernommen, unterstreicht GVSt-Hauptgeschäftsführer Michael Weberink. „Sein Engagement für die schwer arbeitende Belegschaft endete nicht am Werkstor, sondern entfaltete auch jenseits der Bergwerke auf vielfältige Weise Wirkung.“

Dr. Beermann wurde 1936 als Sohn einer Bergmannsfamilie in Gelsenkirchen geboren. 1951 begann er seine Ausbildung zum Industriekaufmann auf der Zeche Holland der Rheinelbe Bergbau AG. Früh engagierte er sich bei der IG Bergbau und der Christlich-Demokratischen Arbeitnehmerschaft. 1969 übernahm Beermann bei der Bergbau AG Westfalen die Leitung der Abteilung „Soziale Fragen“. 1984 wechselte er als Arbeitsdirektor in den Vorstand der Bergbau AG Niederrhein.

Nach zwischenzeitlicher vierjähriger Tätigkeit im Vorstand der Rheinischen Braunkohlenwerke AG kehrte Beermann 1990 in den Steinkohlenbergbau zurück, wurde Arbeitsdirektor im Vorstand der RAG Aktiengesellschaft und übernahm dort 1997 auch den stellvertretenden Vorsitz. 1998 wurde er der erste Vorstandsvorsitzende der neu gegründeten Deutschen Steinkohle AG und damit oberster Chef des deutschen Steinkohlenbergbaus.

Viele Jahre übernahm Dr. Beermann zudem Verantwortung für den Gesamtverband Steinkohle, dessen stellvertretender Vorsitzender er seit 1997 war. Als Dank und Anerkennung für sein Wirken ernannte ihn der GVSt im Jahr 2006 zum Ehrenpräsidenten.

Mit Dr. Wilhelm Beermann verliert der Gesamtverband Steinkohle eine herausragende Persönlichkeit und einen bewundernswerten Menschen. Der Gesamtverband und seine Mitglieder werden ihm ein ehrendes Andenken bewahren

Dr. Kai van de Loo wird Honorarprofessor an der THGA

Feierliche Verleihung der Honorarprofessur an der THGA an Dr. Kai van de Loo am 3. Juni 2020. Im Forschungszentrum Nachbergbau wirkt er künftig im Forschungsschwerpunkt „Reaktivierung und Transition“ und analysiert die politischen, wirtschaftlichen und sozialen Rahmenbedingungen im Strukturwandel nach dem Kohleausstieg und im Nachbergbau.

National wie international beschäftigte sich der Diplomökonom in seiner Zeit beim Gesamtverband Steinkohle e.V. (GVSt) zusätzlich mit Fragen aus den Bereichen Umwelt, Klima, Regionalpolitik oder auch Statistik, zuletzt als „Head of Economic Affairs“ (Chefökonom). Dazu ist Dr. Kai van de Loo bestens vernetzt. Schon seit mehr als 25 Jahren betreibt der gebürtige Moerser wichtige Gremienarbeit und bewegt sich dabei auch auf dem europäischen Parkett.

„Der Nachbergbau wird noch zu oft vernachlässigt. Dabei beeinflusst er unsere Gesellschaft ebenso wie unsere Umwelt“, sagt Dr. Kai van de Loo, Neuberufener an der Technischen Hochschule Georg Agricola (THGA) in Bochum. Vor allem wirtschaftspolitisch sei der Nachbergbau ein wichtiger Faktor mit vielen Zukunftspotenzialen: „Eine nachhaltige Kreislaufwirtschaft und Rohstoffstrategie lassen sich aber nur dann gewährleisten, wenn er von vornherein angemessen einbezogen wird“, meint der Wirtschaftsexperte, der jetzt zum Honorarprofessor an der THGA ernannt wurde.

 

Bei der feierlichen Verleihung der Honorarprofessur (v.l.n.r.): RA Michael Weberink (Hauptgeschäftsführer des GVSt), Hochschulpräsident Prof. Dr. Jürgen Kretschmann (THGA), Jürgen Brüggemann (THGA), Dr. Kai van de Loo (GVSt), Prof. Dr. Ulrich Paschedag (THGA), Michael Kalthoff (Präsident des GVSt). ©Dietmar Klingenburg

Zum Tod von Dr. Werner Müller

Nach schwerer Krankheit ist Dr. Werner Müller am 15. Juli 2019 im Alter von 73 Jahren in Essen verstorben. Er hinterlässt seine Frau und zwei erwachsene Kinder.

Bis Mai 2018 stand der frühere Bundeswirtschaftsminister als Vorsitzender des Vorstands der RAG-Stiftung und als Vorsitzender der Aufsichtsräte von Evonik Industries AG und RAG Aktiengesellschaft noch mitten im Arbeitsleben. Dann zwang ihn seine Krebserkrankung dazu, beruflich kürzer zu treten.

Als Ehrenvorsitzender des Aufsichtsrats blieb er Evonik bis zuletzt engagiert verbunden. „Werner Müller hat Evonik gegründet, geleitet und maßgeblich zu dem gemacht, was der Konzern heute ist“, sagte Christian Kullmann, Vorstandsvorsitzender von Evonik. „Ohne Werner Müller würde es Evonik nicht geben. Wir sind ihm bleibend dankbar und verneigen uns in tiefer Trauer vor seinem Lebenswerk.“

„Wir zollen Werner Müller für seine Lebensleistung höchsten Respekt. Als Gründungvater der RAG-Stiftung hat er das Schicksal tausender Bergleute sowie der Bergbauregionen maßgeblich zum Guten gelenkt. Wir werden ihn als großen Denker und als Menschen sehr vermissen“, sagte Bernd Tönjes, der Müller als Vorsitzender des Vorstands der RAG-Stiftung und als Aufsichtsratsvorsitzender von Evonik nachgefolgt war. Müller habe stets die berechtigten Interessen aller Beteiligten im Blick gehabt.

„Werner Müller hat unseren Aufsichtsrat mit Klugheit und all seiner Erfahrung sehr gut geführt“, sagte Martin Albers, Vorsitzender des Gesamtbetriebsrats von Evonik. „Es ist ihm auch in schwierigen Situationen immer wieder gelungen, einen guten Ausgleich zwischen den Interessen der Anteilseigner und der Belegschaft herbeizuführen.“

Von 1998 bis 2002 war Müller als parteiloser Bundesminister für Wirtschaft und Technologie Mitglied der Regierung von Bundeskanzler Gerhard Schröder. Im Jahr 2003 übernahm er den Vorstandsvorsitz der RAG und zugleich den des Gesamtverbands Steinkohle. „Werner Müller hat unschätzbare Verdienste um den deutschen Bergbau und die Bergleute, die ihm persönlich immer besonders am Herzen lagen“, sagte Peter Schrimpf, Vorstandsvorsitzender der RAG. „An der Spitze unseres Aufsichtsrats hat er unserem Unternehmen wichtige Impulse gegeben und stets dafür gesorgt, dass die Belange aller Beteiligten angemessen gewürdigt wurden.“

Barbara Schlüter, Vorsitzende des Gesamtbetriebsrats der RAG, würdigte die Verdienste Müllers: „Werner Müller hat den Bergleuten geholfen, den Ausstieg des Steinkohlenbergbaus sozialverträglich und würdig zu beenden. Dafür sind wir ihm dankbar.“

Im Zuge der Neustrukturierung der RAG in Zusammenhang mit der Gründung der RAG-Stiftung wurde Müller 2007 erster Vorstandsvorsitzender der Evonik Industries AG, die er bis Ende 2008 leitete. Vier Jahre später wurde er zum Vorstand der RAG-Stiftung bestellt und übernahm zugleich den Vorsitz in den Aufsichtsräten von Evonik und RAG. Als Aufsichtsratsvorsitzender von Evonik brachte er den Konzern im April 2013 erfolgreich an die Börse. Im Zuge seines Ausscheidens wurde Werner Müller von beiden Gremien zum Ehrenvorsitzenden gewählt. Auch bei der RAG-Stiftung wurde er nach seinem Ausscheiden zum Ehrenvorsitzenden des Vorstands ernannt.

Tarifabschluss 2018

Essen, 11. Dezember 2018 – Für den deutschen Steinkohlenbergbau wurde in Essen zwischen dem Gesamtverband Steinkohle e. V. (GVSt) und der Industriegewerkschaft Bergbau, Chemie, Energie (IG BCE) in der zweiten Verhandlungsrunde ein Tarifabschluss erzielt.

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Urteil des Landesarbeitsgerichts Hamm bezüglich Hausbrandkohlen rechtskräftig

Herne, 23. November 2016 – Das Landesarbeitsgericht Hamm hat mit Urteil vom 20. Juni 2016 entschieden, dass die Einstellung der Lieferung von Hausbrandkohlen im deutschen Steinkohlenbergbau zum Ende des Jahres 2018 ebenso recht-mäßig ist wie die tarifvertraglich gestaltete Abfindung und deren Höhe.

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